Eine Annäherung an den „Homo Mediator“
Herzlich willkommen auf meinem Blog – ich freue mich, dass Sie sich der „bunten Welt der Konflikte“ annähern.
Ein Kernsatz der professionell mit Konflikten befassten Menschen heißt: „Nicht die Konflikte sind das Problem, sondern der Umgang damit.“
Wie also sollen wir mit Konflikten umgehen? Diese Frage lässt sich am ehesten im Zusammenhang mit den Werten und den Persönlichkeitsmerkmalen beantworten, die sicherstellen, dass die Grundprinzipien der Mediation umgesetzt werden können. Wir sprechen dabei von folgenden Begriffen, die wir unter den Big Five zusammenfassen:
1. Freiwilligkeit der Teilnahme,2. Vertraulichkeit der Beteiligten, 3. Eigenverantwortlichkeit der Beteiligten, 4. Allparteilichkeit des Mediators, 5. Informiertheit aller Beteiligten
Hierfür einen stabilen und verbindlichen Rahmen zu schaffen, ist Kernaufgabe unserer Disziplin.
Zu den Kernkompetenzen eines Mediators gehören aus meiner Sicht unabdingbar:
- Empathie – sie ermöglicht das in Verbindung gehen zu den Menschen, die Fähigkeit deren Emotionen wahrzunehmen und nachvollziehen zu können
- schnelle Auffassungsgabe – komplexe Sachverhalte rasch zu erfassen und zu verstehen und dabei die Sach- und Personenebene zu trennen
- Offenheit – mich immer wieder frei zu machen von der Anmaßung „es zu wissen“
- Vertrauen – in meine Kompetenzen als auch in die der Kunden
- Stressresistenz – dies bei Zeitdruck, Lärm und hohem Aggressionspotential
- Achtsamkeit – „viel Wahrheit liegt hinter/jenseits der Worte“
- meine Grenzen kennen – wann bedarf es einer Supervision, der Hinzuziehung eines Kollegen
- eine gute Selbststeuerung – damit bleibe ich in der Balance um die Arbeitsfähigkeit sicher zu stellen
- eine positive Grundhaltung – auf dieser fußt mein Humor und Optimismus
- Last but not least – ich bin ein Fan von Feldkompetenzen. D.h., ich arbeite nur in den Kontexten von denen ich etwas verstehe.
Mediatoren sind nicht „die besseren Menschen“, auch ich ringe mit meinen Anforderungen – Scheitern gehört dazu, aber dann lautet mein Kernsatz: Aufstehen, Krone richten und weitergehen – ein inneres Leitbild, welches aus meiner Perspektive einen klaren Handlungsplan definiert.
Eine ganz wichtige Frage, was gilt es zu lernen aus dem Scheitern, schließlich ist doch nichts umsonst und vergeblich.
Ist Ihnen der „Homo Mediator“ etwas verständlicher geworden, welche Fragen sind geblieben, welche neu entstanden?
Im Sinne eines „It`s simple but not easy“ grüßt Sie herzlich Ihre
Christa G. Kober