„Hoffentlich nichts Schlimmes“
Aktueller Bezug: Der Corona-Virus und die kollektive Befürchtung
Keine Frage, diese grassierende Pandemie ist eine riesige Herausforderung auf allen Ebenen. Mir wurde dies auch bei der Zeitungslektüre ganz deutlich bewusst. In allen Ressorts (Politik/Wirtschaft/Kultur/Soziales) gibt es – gefühlt – nur noch dieses eine, alles bestimmende Thema.
Mich treibt die Frage um, welche Prozesse hier angestoßen werden (sollen) – welche Botschaft und Dynamik dem jeweiligen aktuellen Geschehnis innewohnt. Was fällt Ihnen dazu ein, wofür könnte dies ein Symptom sein!?
Ich hoffe inständig, dass wir nach Abflachen der Erkrankungswelle nicht zum business as usual zurückkehren werden. Dies wäre glattweg verantwortungslos; aus meiner Perspektive gilt es, Einiges „neu zu denken, abzuwägen und nachzujustieren“.
Wie wollen wir beispielsweise mit den Themen Globalisierung/Arbeitsteilung/Freizügigkeit des Reisens/Föderalismus usw. zukünftig umgehen!? Dies braucht intensive und ergebnisoffene Auseinandersetzungen, einen Diskurs, welcher neue Wege und Parameter aufweist.
Ob ausgesprochen oder gedacht, nimmt das
„HOFFENTLICH nichts Schlimmes für mich,
HOFFENTLICH nichts Schlimmes für die Meinen“
zunehmend Raum ein.
Es ist Ausdruck jeglicher Befürchtungen und Ängste – der Umgang damit ist daher in vielen Trainings ein Thema. Denn der Gedanke/die Aussage löst fast immer ein SICH-SCHLECHT-FÜHLEN aus – und in dieser emotionalen Falle sitzen Sie dann erst mal fest.
Machen Sie den Test. Sprechen Sie diesen Satz laut aus und beobachten Sie dabei, wie sich Ihre Körperhaltung ändert, in welche Tonlage Sie verfallen, spüren Sie, wie sich Mutlosigkeit in Ihnen ausbreitet….definitiv kein guter Zustand.
Selbstverständlich ist nichts gegen „den Seismographen Angst“ zu sagen – bei einer gesunden Intuition ein hoch wirksames Warn-Instrumentarium. Seien Sie vertrauensvoll und hören Sie auf Ihre innere Stimme; garantiert erspart Ihnen dies manchen Ärger und unschöne Erfahrungen.
Grundsätzlich immer und besonders jetzt, benötigen wir aber eine innere Haltung der Zuversicht. Eine Zuversicht, die uns (auch) im Umgang mit dem Corona Virus möglichst gelassen sein lässt. Und es steht außer Diskussion, dass dies auch unser Immunsystem stärkt!
Tja, da sind wir wieder bei meinem Lieblingsthema Kommunikation und die Kraft der Worte.
Wenn es also nächstens mal wieder „sorgenvoll in Ihrem Kopfkino dem jeweiligen aktuellen Geschehen denkt“, bzw. wenn in Ihrer Umgebung Befürchtungen laut werden, dann schauen Sie doch mal, welche positiven und bestärkenden Worte einem „Hoffentlich“ alternativ folgen könnten. Das motiviert, Herausforderungen anzunehmen und zu bestehen. Und es nimmt das unschöne Gefühl der Hilflosigkeit, des Nichts-Tun-Könnens.
Denn garantiert haben Sie Ideen, was denn Ihre POSITIVE WAHL jenseits des vermuteten Schlimmen wäre – sprechen Sie diese aus, spielen Sie mit diesen. Damit schalten Sie den Turbo ein. Und auch hier beobachten Sie bitte wieder, wie sich sodann Ihre Körperhaltung und Stimme verändert. Da kommt wieder Spannung und Kraft in Ihr System.
Neulich habe ich in der Buchhandlung ein neues Werk des von mir sehr geschätzten Autors Pascal Mercier entdeckt mit dem Titel:
Das Gewicht der Worte
Dem ist nichts hinzuzufügen.