Die Lösung von „IMMER-Problemen“

bzw. die Frage nach Elefant oder Mücke

Kennen Sie das Phänomen, dass Sie zuweilen selbst oder auch andere Personen bei einer Berichterstattung zu einem Problem das Wort „immer“ im Munde führen? Häufig geschieht dies in sehr emotionaler Art und Weise.

Als Berater und Coach könnte es mich zunächst erschlagen – denn wie soll ich ein solch manifestes Problem (= Elefant) einer Lösung zuführen!?

Keine Frage, diese Äußerung zeigt an, wie stark belastet sich mein Kunde fühlt, wie hoch sein Leidensdruck ist. Allerdings macht die Verwendung dieses Wortes das Problem per se größer, als es zumeist ist.

„Immer“ hat die Energie einer Keule

denn damit wird die Aussage getroffen,

dass etwas in der Vergangenheit so war,

gegenwärtig so ist,

und auch in Zukunft nicht veränderbar erscheint.

Eigentlich. Denn allein der Fakt, dass sich der Kunde zu mir aufgemacht hat, zeigt, dass er etwas ändern möchte, und eine Lösung für möglich hält. Damit können wir arbeiten.

Und so fangen wir damit an, dass wir dieses „Immer“ langsam und systematisch auf seine tatsächliche Größe reduzieren.

Dabei kann es um einen Mitarbeiter gehen, welcher seine Projekte immer zu spät abschließt, den Mitgesellschafter der immer so langsam in Entscheidungsprozessen vorankommt, das pubertierende Kind welches immer alles rum liegen lässt oder den Freund, welcher immer zu spät zur Verabredung kommt.

Sie würden staunen, wie häufig der Elefant zur Mücke mutiert! Denn wenn wir systematisch eingrenzen, abfragen, WIE OFT der ärgerliche Anlass TATSÄCHLICH eingetreten ist, dann geht dem Elefanten häufig die Luft aus….

Und kleinere Probleme – selbst wenn Sie (noch) nicht auf die Größe einer Mücke geschrumpft sind – können definitiv leichter gelöst werden!

Dieses Phänomen macht meines Erachtens sehr deutlich, welch (unheilvolle) Macht Worte haben. Sie können sich lebhaft vorstellen, was ich von der Verwendung des Sprichwortes „schlimmer geht immer“ halte. Diese Aussage ist glattweg toxisch, bei dessen Verwendung rate ich zu äußerster Zurückhaltung.

Es lohnt, sich die eigenen Sprachmuster zu vergegenwärtigen und Worte sorgsam zu wählen. Denn in diesem skizzierten Fall, öffnen Sie die Tür für Lösungsoptionen. 

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Spaß und Erfolg bei der „Elefantenjagd“.

Und damit, wird das problematische Thema plötzlich simpel!